Regula Engeler / Jochen Heilek

Regula Engeler / Jochen Heilek, *1973, lebt in Schlatt - Haslen

2015
Förderbeitrag Innerrhoder Kunststiftung

Arbeiten im Gasthaus zum Schäfli, Trogen

 

Seit einiger Zeit beschäftigen sich Regula Engeler und Jochen Heilek mit der Idee eines Kino-Film-Projektes über das künstlerische Werden einer ästhetischen Existenz.
In diesem Zusammenhang sind sie auf den Mikrogramm-Text «Der Räuber» von Robert Walser gestossen.

Dieser unglaubliche Text spielt ganz konkret mit der (Selbst)-Darstellung eines künstlerischen Werdens. Inhaltlich modern, seiner Zeit voraus - weist er in die heutige Zeit und mehr noch, scheint er im derzeitigen Weltgefüge erst relevant. Er umschreibt, wie man sagen könnte, eine künstlerisch metaphorische Landschaft. Der Räuber erscheint darin als der Nichtsnutz, der sich von der Gesellschaft irrtümlich in diese Rolle gedrängt fühlt. Obwohl er nie eine kriminelle Handlung begeht, provoziert er die Majorität der Angepassten, die sich schon durch sein blosses Dasein irritiert und verunsichert fühlt. Fliehend und immer weiter schreibend sucht er die Konfrontation. Das zunächst naheliegende Verständnis, dieses Räuber-Ich sei einfach mit dem Autor gleichsetzbar, wird jedoch bald verunsichert. Denn seine Identität schwankt. In den Worten von Regula Engeler und Jochen Heilek gesagt: "Licht dazu zu bringen, sich mit den Schatten zu unterhalten."

Ausgehend von einer konkreten Textauswahl ergeben sich für die Filmemacher entsprechende "tableaus vivants", fast stehende Bilder, verlangsamte Momente, welche im Film-Verlauf in leicht bewegliche Szenen verwandelt werden. Der Kern der inhaltlich geplanten Aussage des Filmprojektes «Le soleil et les ombres», ist die Darstellung eines künstlerischen Prozesses, als Herzstück und Leerstelle. «Der Räuber» von Robert Walser dient Regula Engeler und Jochen Heilek dabei als Ausgangspunkt für eine experimentell-cinematografische Umsetzung.

Das Gasthaus zum Schäfli in Trogen haben sie für die Lesung ausgewählt, da Robert Walser auf seinen Wanderungen mit Carl Seelig u.a. mehrmals dort einkehrte.

 

 

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