Monika Rechsteiner

Monika Rechsteiner, *1971, Bürgerin von Trogen, lebt in Berlin und Basel
www.echtzeitverdichtung.org

2007
Werkbeitrag Ausserrhodische Kulturstiftung

Arbeiten im Gasthaus Ochsen, Urnäsch

 

Potentiale, 2016

6 Cyanotypien (Blaudruck) auf Tortenspitz mit Aufkleber, Durchmesser 36 cm

Textobjekt mit Zitaten aus Immobilienangebotstexten

4 Cyanotypien auf Aquarellpapier, gerahmt, mit Text auf Glas, 40 x 30 cm

Monika Rechsteiner, Bürgerin von Trogen, ist 1971 geboren und lebt heute in Basel. Sie präsentiert im Ochsen in Urnäsch, diesem schönen und traditionellen Appenzeller Gasthaus, auf Tortenspitz und Aquarellpapier gedruckte Fotografien. Wo normalerweise Porzellanteller mit Appenzeller Malerei und eingerahmte Fotos mit Appenzeller Brauchtum hängen, sind momentan Abbildungen anderer Art und Inhalts zu entdecken. Zu sehen sind Häuser im Appenzellerland und aus angrenzenden Regionen, die alle zum Verkauf standen. Die Nachfrage nach solchen Objekten an schönen Orten ist gross und ungebrochen. Im Gegensatz dazu stehen anderswo – man denke beispielsweise an das Berliner Umland – verwaiste Immobilien, die kaum Beachtung finden. Es sind vergessene Orte – „Lost Places“ – verfallen und vielleicht bald vergessen… ein schlafendes Potential. Die Abbildungen der Appenzeller Immobilien wurden mit der Fototechnik der Cyanotypie hergestellt. Dabei handelt es sich um ein fotografisches Edeldruckverfahren aus dem 19. Jahrhundert, das mittels Belichtung an der Sonne funktioniert. Die typisch blaustichigen Fotografien wirken reduziert, leicht aus der Zeit gefallen und mystifiziert. Die darin enthaltenden Botschaften pendeln zwischen einer Fiktion aus dem Unterbewussten und einer Dokumentation von realen Begebenheiten. Sie werden damit zu Metaphern, bei denen Zeit und Raum ineinander fliessen.

 

 

Ausbildung

MA, Institut für Kunst im Kontext, Universität der Künste Berlin

Hochschule für Gestaltung und Kunst, Luzern

Ausstellungen

Auszeichnungen

2011
Tempelhof-Schönberger Kunstpreis 2011, 1. Preis

2011
Austauschatelier in Tokio, Japan, iaab, Christoph Merian Stiftung

2009
Audiovisueller Wettbeweb Aargauer Kuratorium, 1. Preis