Steven Schoch

Steven Schoch, *1987, Bürger von Schwellbrunn AR, lebt in Basel

2014
Werkbeitrag Ausserrhodische Kulturstiftung

Arbeiten im Hotel zur Krone, Gais

 

Ein sanfter Wind des Ventilators weht einem bei der Betrachtung des Videos von Steven Schoch entgegen. Der Bildschirm schwebt an einer Konstruktion, die wie ein Mast zwischen Decke und Boden geklemmt ist und scheint wie eine Fahne im Wind rhythmisch mitzuschwingen. Der Bildschirm zeigt ein Video. Meeresrauschen ist zu hören. Auf dem Bildschirm ist ein Meer zu sehen, der endlose Horizont, davor ein Mann mit schwarzen Haaren, nacktem Oberkörper und kurzer Hose. Er hält ein gelbes Badetuch in der Hand. Alles steht Kopf, verdrehte Welt. Der Wind weht. Der Mann steht stoisch da, hält das Badetuch wie eine Fahne ihn den Wind. Das Wasser der unruhigen See bricht an den Steinen. Es ist kein anderer Mensch in Sicht. Die Kamera schwankt. Der Bildausschnitt wackelt. Wer filmt das Ganze. Ist es ein Beobachter? Ist es ein Tourist? Der Kamerazoom holt die Szene näher heran und distanziert sich wieder. Der Film verstummt - Weissblende. Der Mensch, die Fahne, der Ort verschwinden. Der Blick aufs Meer verblasst. Die Aufnahme wackelt. Das Rauschen des Wassers bleibt. Doch die Unterbrechung ist nur von kurzer Dauer. Nach einem kurzen Moment erscheint die Aufnahme wieder.

Die Arbeit von Steven Schoch lässt einen vor dem Hintergrund der aktuellen Geschehnisse am Mittelmeer nicht kalt und fordert den Betrachter Stellung zu beziehen. Die Videoarbeit dreht sich um Konstruktion und Dekonstruktion von Identität und stellt unsere Wahrnehmungsmuster mit einem einfachen künstlerischen Kniff sprichwörtlich auf den Kopf.

 

Ausbildung

Bachelor of Arts

eid.dipl. Dekorationsgestalter

Ausstellungen

2016
Nextex, St. Gallen

2014
Kunst(Zeug)Haus Rapperswil